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Komfortabel & sicher unterwegs

01.09.2023
© nancy dressel/adobestock

Den passenden Rollator finden

Immer mehr ältere Menschen haben Schwierigkeiten beim Gehen und sind in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Ein Rollator ermöglicht dann Hilfe bei der Mobilität und kann die Lebensqualität steigern. So ist das selbstständige Einkaufen ebenso möglich wie die problemlose Nutzung der eigenen Wohnung oder der Spaziergang im nahegelegenen Park.

Aber Rollator ist nicht gleich Rollator. Mittlerweile bietet der Markt ein umfangreiches Sortiment, das auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse abgestimmt ist. In Deutschland werden jedes Jahr rund 500.000 Rollatoren verkauft. Rollatoren bestimmen deshalb mehr und mehr das Bild von Gehwegen und Fußgängerzonen. „Damit steigt erfreulicherweise auch die Akzeptanz gegenüber diesen Gehhilfen“, meint Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Seniorenliga: „Niemand muss sich mehr unwohl fühlen oder gar schämen, mit einem Rollator unterwegs zu sein.“

Auswahlkriterien

Durch den zunehmenden Bedarf reicht das Angebot vom günstigen Gefährt bis hin zum hochwertigen Premium-Modell. „Umso schwieriger ist es, den richtigen Rollator für sich zu finden“, so Hackler. Vor dem Kauf sollte man wissen, wo und wie man den Rollator nutzen will. Wichtige Auswahlkriterien sind ein leichter, aber stabiler Rahmen, gut funktionierende Bremsen mit Feststellfunktion sowie höhenverstellbare Griffe. Zudem empfehlen sich ein bequemer Sitz und ein Korb oder eine Tasche für den Einkauf.

Neben diesen Sicherheits- und Komfortaspekten sollte ein Rollator auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sein. Darüber gibt eine Beratung im Sanitätsfachhandel Aufschluss. „Dabei sollten verschiedene Modelle getestet werden, denn das Ausprobieren ist das
A und O beim Rollatorkauf“, rät Hackler.

Wohnungsrollator mindert Sturzrisiko

Für die Nutzung in den eigenen vier Wänden ist ein stabiler Wohnungsrollator sinnvoll. Dieser ist schmaler als ein Außenrollator, hat deutlich kleinere Räder und damit einen kleinen Wendekreis.

Beim Kauf sollte man darauf achten, dass sich der Rollator auf der Stelle drehen lässt, von allen Seiten festen Halt sowie einen fahrbaren Handlauf bietet und sich mit entsprechendem Zubehör wie einem Tablett oder einem Korb ausstatten lässt. So sind die Hände für die Fortbewegung frei.

Kassenmodell, Upgrade oder Selbstkauf

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten, erhalten Sie im Sanitätshaus leihweise ein einfaches Standardmodell. Entscheiden Sie sich für einen hochwertigeren Rollator, zahlen Sie die Differenz zum Krankenkassen-Festbetrag aus eigener Tasche. In beiden Fällen bleibt der Rollator im Besitz des Sanitätshauses, so die Seniorenliga.

Anwendungsfehler

Rollatoren sollen vor Unfällen, Stürzen und Verletzungen schützen. Allerdings können sie auch falsch angewendet werden. Die fünf häufigsten Fehler bei der Anwendung eines Rollators:

  • Schubkarre: Die Schubkarren-Position ist die häufigste Fehlhaltung. Hierbei ist der Rollator weit vom Anwender entfernt. Folgen können sein: ein Hohlkreuz sowie Schmerzen in Gelenken, Hüfte und Rückenbereich.
  • Faultier: Der Anwender ist schief auf dem Rollator abgestützt, um sich auszuruhen. Diese Haltung führt zu einer erhöhten Sturzgefahr sowie einem schmerzenden Rücken und überlasteten Gelenken.
  • Chauffeur: Ein herkömmlicher Rollator sollte nicht zum Transportieren von Personen verwendet werden. Unfälle und Stürze sind so vorprogrammiert.
  • Biker: Die Schiebegriffe sind zu hoch eingestellt. Infolgedessen können in Schulter und Nacken Schmerzen auftreten.
  • Kicker: Sitzend auf dem Rollator fortbewegen und mit den Füßen abstoßen. Diese Art der Fortbewegung kann zu Unfällen führen, denn die Gehhilfen sind nicht für den Trippelgang geeignet. Besonders die Räder halten bei konventionellen Rollatoren dieser Belastung oft nicht stand.

 Deshalb: Wählen Sie einen Rollator nach Ihren Bedürfnissen und Ihrer Leistungsfähigkeit. Lassen Sie sich im Sanitätshaus beraten. Stehen Sie im Rollator. Achten Sie dabei auf die richtige Einstellung der Schiebegriffe.

Nützliches Zubehör

Für die meisten Rollatoren wird Zubehör angeboten. Auch hier gibt es Unterschiede. Während Zubehör für Standardmodelle lediglich universal ist, gibt es von Premiumherstellern beispielsweise individuell anpassbare und ohne Werkzeug montierbare Rückengurte und Schirme, ein seniorengerechtes Schloss für den Rollator oder auch eine Diebstahl- und Vandalismus-Versicherung, die einen Ersatz im Schadensfall garantiert.

Viele sinnvolle Ausstattungsmerkmale der Premiummodelle sind nachrüstbar – achten Sie am besten bereits bei der Beratung durch den Fachhandel auf Ihre Wunschausstattung und fragen sie andere Rollator-Nutzer nach ihren Erfahrungen, damit Ihre Bedürfnisse bestmöglich berücksichtigt werden.

 

Text: © MTD-Verlag 2023